Arbeitsstress und gesunde Ernährung – eines schließt das andere nicht aus

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Es ist schon seltsam: Das moderne Leben bietet zahlreiche Erleichterungen, alles geht immer besser und schneller; wir müssten also immer mehr Zeit übrig haben – zum Beispiel für gesunde, genussvolle Mahlzeiten. Doch leider steigen mit den Verbesserungen in der Arbeitswelt auch die Anforderungen an uns. Und das führt nicht selten zu Stress.
Stress ist eine völlig normale Reaktion unseres Körpers, ausgelöst durch die gleichen Mechanismen wie vor ewigen Zeiten, als es noch ums nackte Überleben ging. Blitzschnell wird unser Körper durch Hormone wie Kortisol oder Adrenalin in den Höchstleistungsmodus katapultiert – sowohl psychisch, als auch physisch; damals ein Ausnahme-, jetzt für viele ein Dauerzustand. Für unsere Gesundheit wäre es aber immens wichtig, dass wir nach der Stress- wieder in eine ausgleichende Erholungssituation kommen – und daran mangelt es heutzutage; auch ausreichend Bewegung, um die Stresshormone wieder abzubauen, wäre gut – und im Berufsalltag gleichfalls unmöglich. 
Um unserem Körper etwas Gutes zu tun, verfallen wir also auf eine andere Taktik: Wir essen. Unglücklicherweise begünstigt Kortisol die Einlagerung von Bauchfett – wenn wir also langfristig nicht Erkrankungen wie Burnout, Depressionen, Tinnitus, Verdauungsbeschwerden oder Bluthochdruck mit all" seinen Risiken Vorschub leisten wollen, müssen wir einen Weg finden, um uns trotz Stress und Zeitmangels gesund zu ernähren.

Die süße Versuchung

Warum sind ausgerechnet die ungesunden Sachen so praktisch? Schokolade, Bonbons, Kekse und Co. werden in so mundgerechten Portionen angeboten (oder lassen sich ohne Zuhilfenahme von "Werkzeug" teilen), dass sie zum Zugreifen verführen – bei kniffligen Aufgaben geben sie uns verbrauchte Energie sofort zurück und als Seelentröster taugen sie sowieso. Doch auch ihre deftige Verwandtschaft, die in Form von Chips, Flips und wie sie alle heißen, daherkommt, ist nicht viel besser. Sie alle liefern schnelle Energie. Süßigkeiten pushen selbstverständlich unseren Blutzuckerspiegel enorm – um ihn rapide wieder absinken und uns nach dem nächsten Zuckerhoch gieren zu lassen. Viele von uns sind "Stress-Esser" und brauchen "Nervennahrung" zur Kompensation.

Wie wir das Stress-Essen vergessen 

Eine gute Strategie ist es, den stressbedingten Ess-Attacken mit Gemüse, Obst und Mineralwasser entgegenzutreten. Mit wenig Aufwand lassen sich Karotten, Kohlrabi, Gurken etc. waschen und in Stücke schneiden, sodass sie bequem zur Arbeit mitgenommen werden können; auch für Leute, die viel unterwegs sind, ist das eine praktische Alternative. Man kann nach Herzenslust zugreifen und ist nicht hoffnungslos süßen, ungesunden Versuchungen/Fastfood-Angeboten ausgeliefert – allein schon das Bewusstsein, mit gutem Gewissen essen zu können, sorgt für weniger Stress. 
Um den täglichen Anforderungen gewachsen zu sein, ist freilich auch für eine ausgewogene Basis-Ernährung, mit allem, was der Mensch braucht, zu sorgen. Alle wichtigen Nahrungsbausteine müssen dem Körper regelmäßig zugeführt werden, damit keine Defizite entstehen, die wiederum Heißhungerattacken begünstigen. Außer den groben Bestandteilen wie Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate müssen auch Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien) in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden.
Saisonal beeinflusste und abwechslungsreiche "Hausmannskost", bei der zum Beispiel Fisch, Fleisch, Käse, Eier und Hülsenfrüchte, Getreide, Kartoffeln, Reis sowie Brot- und Teigwaren, Gemüse, Salat und Obst zum Einsatz kommen, ist grundsätzlich (sofern keine Stoffwechselkrankheiten oder Unverträglichkeiten vorliegen) zu empfehlen.
Als essbare "Stresskiller" können außerdem Nüsse betrachtet werden, schon alleine deshalb, weil sie viele B-Vitamine sowie Magnesium enthalten – beides wichtig für unser "Nervenkostüm".
Auch mit Bananen sind wir gut gerüstet, um im Alltag nichts krumm zu nehmen. Sie liefern schnelle Energie und außerdem Vitamin B6, Kalium und Magnesium – allesamt wahre Stresskiller. 
Sehr empfehlenswert ist sowieso alles Vitamin C-Haltige – ein paar Erdbeeren mit Joghurt oder Paprikastreifen (wahlweise mit Dip) sind schnell griffbereit, um unsere Kiefermuskulatur sinnvoll zu beschäftigen.

Wenn wir dafür sorgen, dass unser Körper insgesamt keine Defizite hat und wir für den Fall der (Heißhunger-)Fälle allzeit bereit (mit gesunden Snacks ausgerüstet) sind, werden wir – trotz Arbeitsstress – nicht in die Ess-Falle tappen.

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