Sommerhitze macht Wespen aggressiv

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In den Sommermonaten hält man sich sehr gerne draußen auf und bleibt dabei meistens nicht lange alleine: Zahlreiche Insekten schwirren im Sommer durch die Luft. Besonders zu schaffen machen dem Menschen dabei Stechmücken und Wespen. Ideale Bedingungen für Wespen liegen dann vor, wenn es im Frühjahr warm und trocken ist. Um diese Jahreszeit schlüpfen die Königinnen, die später dafür verantwortlich sind, Eier zu legen, aus denen neue Wespen schlüpfen. Gibt es im Frühjahr schon mehr Königinnen, kann man also davon ausgehen, dass man später insgesamt mehr Wespen hat. In wespenreichen Jahren wirken die Insekten auf Menschen schon alleine deswegen aggressiv, weil sie in größerer Zahl auftreten.

Mehr Wespen bedeutet jedoch auch, dass eine größere Brut versorgt werden muss und dass die Konkurrenz bei der Nahrungssuche hoch ist. In dieser Phase haben es Wespen in erster Linie unter anderem auf Larven abgesehen und kommen dem Menschen damit nicht einmal unbedingt in die Quere.

Das ändert sich im Spätsommer, wenn die Versorgung des Nachwuchses abgeschlossen, die Brut geschlüpft und ausgeflogen ist und die Wespen auf das Ende ihres Lebens zusteuern. Dann geht es bei den Tieren um Nahrungssuche für sich selbst. Hier steuern Wespen vor allem auf Zucker zu. Obstkuchen oder süße Getränke, aber auch Grillfleisch ziehen sie dann wie magisch an und gerade in wespenreichen Jahren hat man es schnell mit mehreren aufdringlichen Wespen zu tun, die genau an die Lebensmittel wollen, die der Mensch für sich beansprucht. Dass die Wespen bei ihrer Nahrungssuche unter Druck stehen, macht sie angriffslustiger, meistens sind Wespen also im August und September tatsächlich gefährlicher als sonst.

Wenn man in solchen Fällen nach den Tieren schlägt, panisch herumfuchtelt oder sie anpustet, macht man sie damit richtig aggressiv. Unsere Atemluft wirkt für die Insekten wie ein Alarmsignal und lässt sie deutlich schneller angreifen. Wespen stechen zwar, ähnlich wie Bienen, wenn sie sich bedroht fühlen. Bienen stechen in aller Regel aber nur als allerletzter Ausweg, da sie danach sterben. Wespen können ihren Stachel dagegen bei weichen Materialien wie Menschenhaut wieder herausziehen und können es daher eher riskieren, zuzustechen. Auch das lässt sie auf Menschen aggressiver wirken.

Wie wird man jetzt aber die zumindest aufdringlichen Wespen los? Eine Empfehlung lautet, sie abzulenken, als gut geeignet dafür gelten zum Beispiel überreife Weintrauben. Ein paar davon in sicherer Entfernung vom eigenen Tisch deponiert, das zieht die Wespen an und hält sie vom Esstisch fern. Umgekehrt werden die Tiere von Fallobst im Garten angezogen, wenn man dieses aufsammelt, reduziert man ihren Besuch. Eigene Speisen und Getränke sollte man abdecken und Krümel oder Tropfen auf dem Tisch und an den Händen schnell wegwischen, damit die Wespen davon nicht angezogen werden. Rauch mögen Wespen nicht, davon abgesehen gibt es unterschiedliche Dinge, die als Hausmittel gelten, deren Wirkung aber nicht absolut sicher ist: frischer Basilikum auf dem Tisch oder eine aufgeschnittene Zitrone mit Nelken gespickt.

Kommt es doch einmal dazu, dass man gestochen wird, gilt wie bei allen Insektenstichen: Sollteein Stachel in der Wunde stecken, diesen mit einer Pinzette entfernen und am besten kühlen. Zusätzlich kann man einen Stich mit einer entsprechenden Salbe oder einem Spray behandeln, als Hausmittel eignet sich zum Beispiel eine aufgeschnittene Zwiebel, die man darüber reibt. Schwillt ein Insektenstich übermäßig an oder kommt es bei dem Betroffenen zu Anzeichen einer allergischen Reaktion, wie zum Beispiel Atemnot, ist eine schnelle ärztliche Behandlung ganz wichtig. Allergiker, bei denen die Allergie bekannt ist, sollten ein Notfallset bei sich tragen, am besten so, dass Helfer es leicht finden können. Symptome einer Allergie treten normalerweise sehr schnell auf, teilweise innerhalb von Sekunden oder wenigen Minuten.

Kommt es erst einige Zeit nach einem Insektenstich zu Beschwerden, wie beispielweise starken Rötungen der Haut oder Schmerzen, sollte man zur Sicherheit ebenfalls den Arzt aufsuchen.

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